In der Gedenkstätte Walhalla (nach Walhall, "Halle der Gefallenen") in Donaustauf (Oberpfalz) werden seit 1842 bedeutende Deutsche sowie mit der Geschichte Deutschlands und der deutschsprachigen Völker verbundene Persönlichkeiten mit Marmorbüsten und Gedenktafeln geehrt. Walhalla ordnet sich in die Gruppe der monumentalen Gedenkbauwerke Deutschlands ein, zusammen mit dem Niederwalddenkmal (bei Rüdesheim am Rhein), dem Völkerschlachtdenkmal (Leipzig), dem Barbarossadenkmal (Kyffhäuser), dem Hermannsdenkmal (bei Detmold) sowie der Berliner Siegessäule. Der Architekt Leo von Klenze errichtete den als "Ruhmestempel" gedachten Bau von 1830 bis 1842 im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern hoch über der Donau bei Regensburg. Die Walhalla entstand im klassizistischen Stil und erhielt die Gestalt eines marmornen griechischen Tempels nach dem Vorbild des Parthenon in Athen. Benannt ist sie nach Walhall, der Wohnstatt der tapfersten gefallenen Krieger in der germanischen Mythologie. Bei der Eröffnung wurden 160 Personen mit 96 Büsten und, in den Fällen fehlender authentischer Abbildungen, 64 Gedenktafeln geehrt. Heute wird mit 128 Büsten und 65 Gedenktafeln an 193 Personen und Gruppen erinnert. Nur elf der Geehrten sind Frauen, obwohl diese von Ludwig I. ausdrücklich einbezogen wurden: "Kein Stand nicht, auch das weibliche Geschlecht nicht, ist ausgeschlossen. Gleichheit besteht in der Walhalla; hebt doch der Tod jeden irdischen Unterschied auf." Die Walhalla ist Eigentum des Freistaats Bayern. Jedermann kann eine zu ehrende Persönlichkeit aus der germanisch-deutschen Sprachfamilie frühestens 20 Jahre nach deren Tod vorschlagen und trägt dann gegebenenfalls die Kosten für die Anfertigung und Aufstellung der Büste. Über die Neuaufnahmen entscheidet der Bayerische Ministerrat.